Mit der Klimabilanz 2020 wurde das erste Zwischenziel des Klimaschutzplanes 2050 erreicht und ausgewertet. Dabei wurden vor allem die Wirtschaftssektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie die Abfallwirtschaft betrachtet. Grundsätzlich fiel die Bilanz positiv aus, nur der Gebäudesektor konnte die vereinbarten Ziele nicht erreichen. Wieso gerade dieser seine Ziele verfehlte, wie die Klimaschutzpolitik Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten aussehen wird und was das für den Gebäudesektor bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die deutsche Klimaschutzpolitik

Deutschland hat sich mit der drastischen Minderung von Treibhausgasemissionen für die nächsten Jahrzehnte ambitionierte Ziele gesetzt. Da dieses Unterfangen eine große Herausforderung darstellt, wurden Etappenziele formuliert, die dafür sorgen sollen, dass Deutschland auch in Zukunft auf Kurs bleibt. Für das Jahr 2020 sollten die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden und bis 2030 sogar um 65 Prozent. Das große Ziel ist es, in Deutschland bis 2045 eine Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Die Gebäudesektor und seine Klimabilanz

Das Klimaschutzprogramm 2030

Um den Klimaschutz verbindlich für alle Wirtschaftszweige zu machen, setzte die Bundesregierung 2019 das Bundes-Klimaschutzgesetz in Kraft, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Senkung der jährlichen Treibhausgasemissionen in den Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie der Abfallwirtschaft regeln soll. Dazu gehörte auch das im selben Jahr beschlossene Klimaschutzprogramm 2030, das unter anderem relevante Maßnahmen für den Zeitraum 2020 bis 2023 beinhaltet. So sollen z. B. Mittel in Höhe von etwa 54 Milliarden Euro zu Erreichung der Klimaziele zur Verfügung gestellt werden. Weitere Bestandteile des Programms sind der nationale Emissionshandel in den Bereichen Wärme und Verkehr, ein schrittweiser Ausstieg aus der Kohleverstromung, sowie umfangreiche Fördermaßnahmen in den oben genannten Sektoren.

Die Gebäudesektor und seine Klimabilanz

Wie sieht der Plan bis 2045 aus?

Damit das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 erreicht werden kann, wurden Zwischenziele für die nächsten Jahre definiert, die für die einzelnen Sektoren heruntergebrochen werden können. Die Akteure bekommen damit eine klare Orientierung, um hinreichende Entscheidungen für das Erreichen der einzelnen Ziele zu treffen. Vor allem der Stromsektor hat eine entscheidende Rolle, da er mit dem Gebäude-, Industrie- und Verkehrssektor gekoppelt ist. Somit wird die Energieeffizienz auch in Zukunft einer der wichtigsten Bestandteile der Klimawende sein.

Das Klimaschutzgesetz geht nicht weit genug

Ende April 2021 gab das Bundesverfassungsgericht bekannt, dass das Klimaschutzgesetz von 2019 zum Teil verfassungswidrig sei, da konkrete Maßnahmen nur bis 2030 geplant sind. Ausreichende Vorgaben für die Minderung der Emissionen ab dem Jahr 2031 fehlten bislang. Gerade jüngere Menschen klagten, da die Gefahren des Klimawandels auf die Zeit nach 2030 und damit zulasten der jüngeren Generation verschoben werden. Mitte Mai 2021 gab die Bundesregierung dann bekannt, dass noch im selben Jahr das Klimaschutzgesetz verschärft würde. Statt 2050 Klimaneutralität zu erreichen, soll dieses Ziel schon 2045 realisiert werden. Zudem sollen die Treibhausgasreduzierung bis 2030 von 55 auf 65 Prozent gegenüber 1990 angehoben werden. Für das Jahr 2040 wird eine Emissionsminderung von 88 Prozent erwartet. Demzufolge müssen sich auch die einzelnen Sektoren auf weitere Vorgaben gefasst machen.

Mit der Klimabilanz 2020 wurde das erste Zwischenziel des Klimaschutzplanes 2050 erreicht und ausgewertet. Dabei wurden vor allem die Wirtschaftssektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie die Abfallwirtschaft betrachtet. Grundsätzlich fiel die Bilanz positiv aus, nur der Gebäudesektor konnte die vereinbarten Ziele nicht erreichen. Wieso gerade dieser seine Ziele verfehlte, wie die Klimaschutzpolitik Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten aussehen wird und was das für den Gebäudesektor bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die deutsche Klimaschutzpolitik

Deutschland hat sich mit der drastischen Minderung von Treibhausgasemissionen für die nächsten Jahrzehnte ambitionierte Ziele gesetzt. Da dieses Unterfangen eine große Herausforderung darstellt, wurden Etappenziele formuliert, die dafür sorgen sollen, dass Deutschland auch in Zukunft auf Kurs bleibt. Für das Jahr 2020 sollten die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden und bis 2030 sogar um 65 Prozent. Das große Ziel ist es, in Deutschland bis 2045 eine Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Die Gebäudesektor und seine Klimabilanz

Das Klimaschutzprogramm 2030

Um den Klimaschutz verbindlich für alle Wirtschaftszweige zu machen, setzte die Bundesregierung 2019 das Bundes-Klimaschutzgesetz in Kraft, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Senkung der jährlichen Treibhausgasemissionen in den Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie der Abfallwirtschaft regeln soll. Dazu gehörte auch das im selben Jahr beschlossene Klimaschutzprogramm 2030, das unter anderem relevante Maßnahmen für den Zeitraum 2020 bis 2023 beinhaltet. So sollen z. B. Mittel in Höhe von etwa 54 Milliarden Euro zu Erreichung der Klimaziele zur Verfügung gestellt werden. Weitere Bestandteile des Programms sind der nationale Emissionshandel in den Bereichen Wärme und Verkehr, ein schrittweiser Ausstieg aus der Kohleverstromung, sowie umfangreiche Fördermaßnahmen in den oben genannten Sektoren.

Die Gebäudesektor und seine Klimabilanz

Wie sieht der Plan bis 2045 aus?

Damit das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 erreicht werden kann, wurden Zwischenziele für die nächsten Jahre definiert, die für die einzelnen Sektoren heruntergebrochen werden können. Die Akteure bekommen damit eine klare Orientierung, um hinreichende Entscheidungen für das Erreichen der einzelnen Ziele zu treffen. Vor allem der Stromsektor hat eine entscheidende Rolle, da er mit dem Gebäude-, Industrie- und Verkehrssektor gekoppelt ist. Somit wird die Energieeffizienz auch in Zukunft einer der wichtigsten Bestandteile der Klimawende sein.

Das Klimaschutzgesetz geht nicht weit genug

Ende April 2021 gab das Bundesverfassungsgericht bekannt, dass das Klimaschutzgesetz von 2019 zum Teil verfassungswidrig sei, da konkrete Maßnahmen nur bis 2030 geplant sind. Ausreichende Vorgaben für die Minderung der Emissionen ab dem Jahr 2031 fehlten bislang. Gerade jüngere Menschen klagten, da die Gefahren des Klimawandels auf die Zeit nach 2030 und damit zulasten der jüngeren Generation verschoben werden. Mitte Mai 2021 gab die Bundesregierung dann bekannt, dass noch im selben Jahr das Klimaschutzgesetz verschärft würde. Statt 2050 Klimaneutralität zu erreichen, soll dieses Ziel schon 2045 realisiert werden. Zudem sollen die Treibhausgasreduzierung bis 2030 von 55 auf 65 Prozent gegenüber 1990 angehoben werden. Für das Jahr 2040 wird eine Emissionsminderung von 88 Prozent erwartet. Demzufolge müssen sich auch die einzelnen Sektoren auf weitere Vorgaben gefasst machen.

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Der European Green Deal

Beim European Green Deal handelt es sich um eine Wachstumsstrategie, die von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Dezember 2019 vorgestellt wurde. Ziel dieser Wachstumsstrategie ist es, die Klima- und Umweltherausforderungen unserer Zeit zu bewältigen und die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Dabei umfasst der Green Deal ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Gesellschaft und Wirtschaft. So kann Brüssel für einzelne Mitgliedstaaten höhere verbindliche Ziele für die einzelnen Sektoren im Rahmen des Abkommens vorschlagen, die bis jetzt nicht dem europäischen Emissionshandel unterliegen wie z. B. der Gebäude- und Verkehrssektor.

Die 5 wichtigsten Punkte des Green Deals

  1. Europaweite Klimaneutralität:
    Die EU verfolgt mit dem Green Deal das große Ziel, bis 2050 eine Treibhausgasneutralität zu schaffen. Dieses Ziel ist seit März 2020 nun auch gesetzlich verankert.
  2. Die Kreislaufwirtschaft:
    Um eine nachhaltige Produktionspolitik zu ermöglichen, wird auch ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft als Bestandteil der Industriestrategie entwickelt. Dieser wird Vorgaben enthalten, die genaustens regeln wie Produkte ressourcenschonend produziert und recycelt werden können.
  3. Gebäude und Sanierungen:
    Aktuell steht der Gebäudesektor vor einer großen Herausforderung, wenn es um die Erreichung der Klimaziele geht. So ist er im Jahr 2018 insgesamt für 13,6 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich (in Deutschland). Rechnet man die indirekten und grauen Emissionen* mit, verdoppelt sich der Wert. Darum soll dieses Themenfeld das Vorzeigeprogramm des Green Deals werden. Die Sanierungsrate von Gebäuden mindestens zu verdoppeln ist eines der zentralen Ziele. Bis jetzt beträgt die EU-weite Rate gerade mal ein Prozent.
  4. Keine Umweltverschmutzung:
    Das Erreichen einer schadstofffreien Umwelt ist das oberste Ziel für 2050.
  5. Wissenschaft und Innovation:
    Die EU hat sich bereits darauf geeinigt, dass für den Zeitraum von 2021 bis 2027 ein Budget von 100 Milliarden Euro für das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon Europe“ bereitgestellt wird. Dieses soll einen massiven Beitrag für den Green Deal leisten.

*Indirekte Emissionen werden dem Energiesektor zugeschlagen und entstehen durch die zur Gebäudeversorgung eingesetzte Fernwärme, wie dem verwendeten Strom. Graue Emissionen werden dem Industriesektor zugeordnet und kommen durch die Herstellung, Errichtung und der Instandsetzung von Gebäuden zustande.

Wieso verfehlte der Gebäudesektor sein Ziel für 2020?

2020 erreichte Deutschland sein erstes Etappenziel auf dem Weg zu einem klimaneutralen Staat. Die Klimabilanz 2020 zeigte, dass die Sektoren Energie, Industrie, Landwirtschaft, Abfall und Verkehr ihre Emissionen zielkonform reduzieren konnten. Nur der Gebäudesektor verfehlte seine Ziele und steigerte seine Emissionen sogar um zwei Prozent. Doch warum schnitten die anderen Sektoren erheblich besser ab, als der Gebäudesektor?

Die Corona-Pandemie

Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 ist der größte jährlichen Rückgang seit 1989. Doch dies ist nicht alleine den getroffenen Maßnahmen in den letzten Jahren zu verdanken. Laut des Umweltbundesamts ist vor allem die Pandemie für rund ein Drittel der CO2-Reduzierung verantwortlich. Bereiche wie der Verkehrssektor profitierten in ihrer CO2-Bilanz von der eingeschränkten Mobilität. Für den Gebäudesektor allerdings führte die Pandemie zu einer zusätzlichen Belastung. Viele Menschen blieben zu Hause und heizten aufgrund ihrer Homeoffice-Situation mehr als normalerweise. Trotzdem mussten Nichtwohngebäude weiterhin in Betrieb gehalten werden, selbst bei geringerer Nutzung.

Der Gebäudesektor muss mehr tun

Die Verfehlung im Gebäudesektor betrug 1,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und auch die Sanierungsrate stieg in den letzten Jahren nur gering. So kam die Bundesumweltministerin Schulze (SPD) nicht umhin, dem Gebäudesektor die Zahlen als Beleg für dringende weiterführende Maßnahmen zu präsentieren. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat muss daher nun nachsteuern und in den nächsten Monaten ein Maßnahmenpaket vorlegen.

Wie PropTech-Lösungen einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten können

Wenn etwas 2020 klar geworden ist, dann dass der Gebäudesektor noch einiges zu tun hat, um seine Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Selbst wenn die Pandemie die Branche zusätzlich belastet hat, fehlt es grundsätzlich immer noch an innovativen Konzepten wie Gebäude nachhaltiger und energieeffizienter betrieben werden können. Nicht nur die bislang noch zu geringe Sanierungsrate führt dazu, dass Gebäude 35 Prozent des weltweiten Energieverbrauches ausmachen, sondern auch der mangelnde Digitalisierungsfortschritt in der Branche trägt dazu bei. PropTechs könnten hier mit ihren Lösungen den entscheidenden Unterschied machen. Sie helfen etablierten Unternehmen dabei, analoge Prozesse zu automatisieren und sorgen für mehr Transparenz beim Energieverbrauch. Besonders Heizungsanlagen besitzen ein enormes Potenzial, wenn es um das Einsparen von Energie geht. Hierzu können Sie mehr in unserem Beitrag zur Förderung der Heizungsoptimierung für den Klimaschutz erfahren.

Der Gebäudesektor hat noch einen weiten Weg vor sich

Die Klimabilanz 2020 zeigt, dass der Gebäudesektor immer noch zu wenig unternimmt, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Selbst wenn die Pandemie ein wesentlicher Faktor für die gestiegenen Emissionen 2020 waren, verdeutlicht sie gleichzeitig die mangelnde Energieeffizienz der meisten Gebäude. Da die EU-Kommission mit dem Green Deal klargemacht hat, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit verbindliche Themen für die Mitgliedsstaaten sind, werden alle Wirtschaftssektoren dazu verpflichtet sein, ein Maßnahmenpaket vorzulegen, um die Klimaschutzziele bis 2045 zu erreichen. Damit der Gebäudesektor dies auch schafft, sollte ein Mix aus mehreren Maßnahmen umgesetzt werden, z.B. müssen nicht nur die Sanierungsraten angehoben, sondern auch die Digitalisierung von Bewirtschaftungsprozessen vorangetrieben werden.

Autorin

Dr. Franka Birke, CEO

Samuel Billot, CPO

Franka Birke, CEO und Co-Gründerin von metr, verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie arbeitete sechs Jahre am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin und promovierte dort zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Anschließend baute sie als Projektleiterin den ersten Clean Tech Accelerator Deutschlands, das Climate-KIC am EUREF-Campus Berlin, auf.

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