Die Bedeutung von ESG (Environmental, Social, Governance) in der Immobilienwirtschaft ist in den letzten Jahren immens gewachsen und betrifft neben Banken und der Investmentbranche auch die Wohnungswirtschaft. ESG-Kriterien dienen nicht nur der Werterhaltung von Immobilien, sondern haben auch einen direkten Einfluss auf Umweltauswirkungen, soziale Aspekte und eine nachhaltige Unternehmensführung. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Rolle von Daten beim ESG-Reporting in der Wohnungswirtschaft und zeigen, wie diese Erkenntnisse zu einer nachhaltigeren und effizienteren Immobilienbranche beitragen können.

An ESG kommt keiner mehr vorbei

Das Thema ESG (E=Environmental, S=Social, G=Governance) ist aus der Immobilienwirtschaft mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Es gibt zahlreiche Vorträge, Webinare sowie Publikationen, die sich um diese drei Buchstaben drehen und bei der diesjährigen EXPO REAL bekommen sie sogar ihren eigenen Messebereich.

ESG-Kriterien als wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses

Besonders in Investorenkreisen spielen ESG-Kriterien von Immobilien eine immer wichtigere Rolle. Laut der jährlichen Investorenumfrage des Immobilienunternehmens PATRIZIA erfassen und nutzen nahezu 90 Prozent der Investor*innen ESG-Daten für ihre Immobilieninvestments, und 70 Prozent betrachten ESG-Kriterien als wichtigen Bestandteil des Investmentprozesses. Sie legen das Augenmerk dabei insbesondere verstärkt auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen ihrer Investitionen. Für sie sind ESG-Faktoren also Indikatoren für den langfristigen Wert der Immobilie.

Symbolbild zeigt eine Stadt, die die Immobilienwirtschaft symbolisiert und darüber Icons, die ESG Daten darstellen.

Die Bedeutung von ESG in der Wohnungswirtschaft

Aber auch die Wohnungswirtschaft kommt um ESG nicht mehr herum, wobei der Fokus hier nicht auf dem Einfluss der ESG-Faktoren hinsichtlich des Werts der Immobilien liegt, wie es bei Investor*innen der Fall ist. Sozialorientierte Wohnungsunternehmen haben ihren Fokus auf dem S-Faktor, also den sozialen Aspekten, wie bezahlbarem Wohnraum, Aspekte der Sicherheit und des Komforts, Mieterzufriedenheit oder auch dem Arbeits- und Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter*innen. Das Kriterium macht das Zusammenleben als soziale, aber auch wirtschaftliche Gemeinschaft messbar. So geht es z. B. in einem Quartier nicht nur um Ladestationen, sondern auch um Parkkonzepte oder die Entfernungen zum nächsten Kindergarten.

Update November 2023:
Eine aktuelle Studie von PwC zeigt, inwieweit der S-Faktor aktuell in deutschen Wohnungsunternehmen berücksichtigt wird. Gemeinsam mit dem GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. hat PwC 18 Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft zu den wichtigsten Kriterien befragt, anhand derer der S-Faktor gemessen werden kann. Laut der Studie, berücksichtigen 72 Prozent der Wohnungsunternehmen den S-Faktor bereits bei unternehmerischen Entscheidungen.

Und auch der E-Faktor, also die Umwelteinflüsse der Immobilien und ihres Betriebes, spielen für die Wohnungswirtschaft eine sehr wichtige Rolle – gerade mit Blick auf den 35 prozentigen Anteil des Gebäudesektors am nationalen Endenergieverbrauch. Die Wohnungswirtschaft sitzt damit an einem langen Hebel für die Reduzierung von CO2-Emissionen und des Energieverbrauches.

Der G-Faktor, also eine nachhaltige Unternehmenssteuerung, wird noch nicht so oft genannt. Governance wird aber mit erhöhter Verfügbarkeit von Daten und das damit einhergehende Potenzial für Datenanalysen und -simulationen sowie die erhöhte Transparenz und Qualität unternehmerischen Handelns auch immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen?

Daten sind die notwendige Grundlage für ein ESG-Reporting

Unabhängig davon, worauf der Schwerpunkt der jeweiligen Branche beim Thema ESG liegt oder welche Art der Berichterstattung sie wählt, die notwendige Grundlage für ein ESG-Reporting sind in jedem Fall Daten. Im Bereich Environmental stehen der Wohnungswirtschaft potenziell sehr viele Daten zur Verfügung. Jedes Gebäude und jede darin verbaute Anlage bietet für das ESG-Reporting wertvolle Daten, wie z. B. der CO2-Fußabdruck pro Quadratmeter oder das eingesetzte Material. Doch meistens werden diese Daten nicht einmal gesammelt, geschweige denn analysiert und ausgewertet. Dabei lassen sich Optimierungspotenziale beim Betrieb des Gebäudes, wie mehr Energieeffizienz von Heizungsanlagen oder die Möglichkeit der Wiederverwendung von Material, nur mit einer zuverlässigen Datengrundlage überhaupt erst erkennen.

Symbolbild zeigt Text, eine Hand und Symbole, die ESG Daten andeuten sollen.

Wie lassen sich die Daten erheben?

Die Lösung hierfür lautet Digitalisierung. Mithilfe von smarten Messeinrichtungen und Sensorik können alle Energieströme einer Liegenschaft digital erfasst und analysiert werden. Fernauslesbare Zähler in den Wohneinheiten liefern hierbei die Verbräuche von Wärme sowie Kalt- und Warmwasser auf Wohnungsebene. Das Ganze fällt in den Bereich des Submeterings. Submetering-Anwendungen stellen die erfassten Daten beispielsweise auch für die Betriebskostenabrechnung bereit.

Das zahlt übrigens nicht nur auf den E-Faktor, da damit Energieeinsparungen erzielt werden können, sondern auch auf den G-Faktor der ESG-Kriterien ein, da es der Wohnungswirtschaft die Einhaltung von gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erleichtert (hier z. B. die EED-Richtlinie und Heizkostenverordnung). Da auch die Mieterschaft von Kosten- und Energieeinsparungen profitieren kann, spielt hierbei auch der S-Faktor eine Rolle.

Das gleiche Prinzip lässt sich für die Hauptzähler eines Gebäudes anwenden. So werden die Hauptzähler für Wärme, Strom und Gas über den Messstellenbetrieb digital ausgelesen und aufbereitet. Zusätzlich lässt sich noch der Hauptwasserzähler der Liegenschaft aus der Ferne auslesen, um einen ganzheitlichen Überblick über die Verbräuche aller Medien in der Immobilie zu erhalten. Darüber hinaus lassen sich im Speziellen die Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern durch IoT-Lösungen aus der Ferne überwachen. Dadurch erhalten Gebäudemanager*innen Transparenz über den Betriebszustand der Anlage.

Was machen die Daten sichtbar?

Durch die kontinuierliche, holistische Erfassung und Analyse von Energieverbrauchsdaten können ineffiziente Bereiche identifiziert und Maßnahmen ergriffen werden, um den Energieverbrauch des Gebäudes zu senken (E-Faktor). Anhand der Daten lässt sich zum Beispiel ein nicht vorhandener Sommerbetrieb der Heizungsanlage identifizieren. Das bedeutet, dass die Anlage auch im Sommer auf Hochtouren fährt und Wärme produziert, die eigentlich nur während der Heizperiode abgerufen wird. Dies lässt sich erst erkennen, wenn die Heizungsanlage dauerhaft überwacht wird und nicht nur Momentaufnahmen betrachtet werden.

Außerdem können durch die dauerhafte Fernüberwachung der Heizungsanlage Störungen der Anlage sofort erkannt und zeitnah behoben werden. Dies verbessert den Wohnkomfort der Mieterschaft (S-Faktor), die Einsatzplanung des technischen Servicepersonals und verlängert letztendlich die Lebensdauer der Anlage (G-Faktor).

Ein Mockup der metr-Lösung für den Messstellenbetrieb in der Immobilienwirtschaft.

Die Verbräuche einer Liegenschaft können in einem übersichtlichen Dashboard visualisiert werden.

Wie werden die Daten genutzt?

Symbolbild zeit einen Menschen, der vor einem Laptop sitzt und verschiedene Diagramme, die ESG Daten darstellen sollen.

Die digitale, regelmäßige Erhebung der Daten macht diese für das Gebäudemanagement überhaupt erst nutzbar. Optimalerweise nutzt die Immobilienwirtschaft hierfür einen Anbieter. Denn wenn kein Datenstandard bei der Lieferung durch unterschiedliche Anbieter eingehalten wird und die Daten eventuell noch bereinigt werden müssen, entsteht ein unnötig hoher Aufwand.

Mithilfe eines ESG-Reporting-Tools, wie zum Beispiel dem von BuildingMinds, eco2nomy oder urban energy lassen sich die erhobenen Daten für die verschiedenen Reporting-Standards aufbereiten. Ein solches Tool bietet auch automatische Verbrauchsanalysen, Berechnungen der betriebsbedingten CO2-Emissionen sowie ein Energy Rating Dashboard.

Aber auch ohne Reporting-Tool lässt sich mit dem bloßen Monitoring von Verbräuchen und Anlagen schon so einiges erreichen. Die Ineffizienzen, die die Daten sichtbar machen, können meist schon durch simple Maßnahmen beseitigt werden. Dabei bringt beispielsweise die Optimierung von Heizungsanlagen ein Energieeinsparpotenzial von bis zu 25 Prozent mit sich. Zusätzlich können sich Gebäudebetreiber*innen auf eine potenzielle Kostenreduktion von bis zu 48 Prozent bei der Betriebsführung der Anlagen freuen.

Zusätzlich profitiert die Wohnungswirtschaft von Synergieeffekten, wenn sie verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren IoT-Lösungen nutzt. Mithilfe der Daten kann das komplette Gebäudemanagement aufeinander abgestimmt und ein energieoptimierter sowie -effizienter Betrieb erreicht werden.

Zum Newsletter anmelden
Bleiben Sie auf dem Laufenden.

Autorin

Dr. Franka Birke, CEO

Ein Foto von Dr. Franka Birke.

Franka Birke verfügt über 18 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie arbeitete sechs Jahre am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin und promovierte dort zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Anschließend baute sie als Projektleiterin den ersten Clean Tech Accelerator Deutschlands, das Climate-KIC am EUREF-Campus Berlin, auf. 2016 übernahm sie die kommissarische Leitung des Centre for Entrepreneurship. Franka Birke ist zudem PropTech-Beauftragte des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., Jury-Mitglied bei den EnergyAwards, im Vorstand der Bitkom Arbeitskreises Smart City sowie beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg. Als CEO vertritt sie metr nach außen und ist insbesondere für die Kundenakquise, die Finanz- und Personalplanung sowie die Akquise von Venture Capital verantwortlich.

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Die Bedeutung von ESG (Environmental, Social, Governance) in der Immobilienwirtschaft ist in den letzten Jahren immens gewachsen und betrifft neben Banken und der Investmentbranche auch die Wohnungswirtschaft. ESG-Kriterien dienen nicht nur der Werterhaltung von Immobilien, sondern haben auch einen direkten Einfluss auf Umweltauswirkungen, soziale Aspekte und eine nachhaltige Unternehmensführung. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Rolle von Daten beim ESG-Reporting in der Wohnungswirtschaft und zeigen, wie diese Erkenntnisse zu einer nachhaltigeren und effizienteren Immobilienbranche beitragen können.

An ESG kommt keiner mehr vorbei

Das Thema ESG (E=Environmental, S=Social, G=Governance) ist aus der Immobilienwirtschaft mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Es gibt zahlreiche Vorträge, Webinare sowie Publikationen, die sich um diese drei Buchstaben drehen und bei der diesjährigen EXPO REAL bekommen sie sogar ihren eigenen Messebereich.

ESG-Kriterien als wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses

Besonders in Investorenkreisen spielen ESG-Kriterien von Immobilien eine immer wichtigere Rolle. Laut der jährlichen Investorenumfrage des Immobilienunternehmens PATRIZIA erfassen und nutzen nahezu 90 Prozent der Investor*innen ESG-Daten für ihre Immobilieninvestments, und 70 Prozent betrachten ESG-Kriterien als wichtigen Bestandteil des Investmentprozesses. Sie legen das Augenmerk dabei insbesondere verstärkt auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen ihrer Investitionen. Für sie sind ESG-Faktoren also Indikatoren für den langfristigen Wert der Immobilie.

Symbolbild zeigt eine Stadt, die die Immobilienwirtschaft symbolisiert und darüber Icons, die ESG Daten darstellen.

Die Bedeutung von ESG in der Wohnungswirtschaft

Aber auch die Wohnungswirtschaft kommt um ESG nicht mehr herum, wobei der Fokus hier nicht auf dem Einfluss der ESG-Faktoren hinsichtlich des Werts der Immobilien liegt, wie es bei Investor*innen der Fall ist. Sozialorientierte Wohnungsunternehmen haben ihren Fokus auf dem S-Faktor, also den sozialen Aspekten, wie bezahlbarem Wohnraum, Aspekte der Sicherheit und des Komforts, Mieterzufriedenheit oder auch dem Arbeits- und Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter*innen. Das Kriterium macht das Zusammenleben als soziale, aber auch wirtschaftliche Gemeinschaft messbar. So geht es z. B. in einem Quartier nicht nur um Ladestationen, sondern auch um Parkkonzepte oder die Entfernungen zum nächsten Kindergarten.

Update November 2023:
Eine aktuelle Studie von PwC zeigt, inwieweit der S-Faktor aktuell in deutschen Wohnungsunternehmen berücksichtigt wird. Gemeinsam mit dem GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. hat PwC 18 Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft zu den wichtigsten Kriterien befragt, anhand derer der S-Faktor gemessen werden kann. Laut der Studie, berücksichtigen 72 Prozent der Wohnungsunternehmen den S-Faktor bereits bei unternehmerischen Entscheidungen.

Und auch der E-Faktor, also die Umwelteinflüsse der Immobilien und ihres Betriebes, spielen für die Wohnungswirtschaft eine sehr wichtige Rolle – gerade mit Blick auf den 35 prozentigen Anteil des Gebäudesektors am nationalen Endenergieverbrauch. Die Wohnungswirtschaft sitzt damit an einem langen Hebel für die Reduzierung von CO2-Emissionen und des Energieverbrauches.

Der G-Faktor, also eine nachhaltige Unternehmenssteuerung, wird noch nicht so oft genannt. Governance wird aber mit erhöhter Verfügbarkeit von Daten und das damit einhergehende Potenzial für Datenanalysen und -simulationen sowie die erhöhte Transparenz und Qualität unternehmerischen Handelns auch immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen?

Daten sind die notwendige Grundlage für ein ESG-Reporting

Unabhängig davon, worauf der Schwerpunkt der jeweiligen Branche beim Thema ESG liegt oder welche Art der Berichterstattung sie wählt, die notwendige Grundlage für ein ESG-Reporting sind in jedem Fall Daten. Im Bereich Environmental stehen der Wohnungswirtschaft potenziell sehr viele Daten zur Verfügung. Jedes Gebäude und jede darin verbaute Anlage bietet für das ESG-Reporting wertvolle Daten, wie z. B. der CO2-Fußabdruck pro Quadratmeter oder das eingesetzte Material. Doch meistens werden diese Daten nicht einmal gesammelt, geschweige denn analysiert und ausgewertet. Dabei lassen sich Optimierungspotenziale beim Betrieb des Gebäudes, wie mehr Energieeffizienz von Heizungsanlagen oder die Möglichkeit der Wiederverwendung von Material, nur mit einer zuverlässigen Datengrundlage überhaupt erst erkennen.

Symbolbild zeigt Text, eine Hand und Symbole, die ESG Daten andeuten sollen.

Wie lassen sich die Daten erheben?

Die Lösung hierfür lautet Digitalisierung. Mithilfe von smarten Messeinrichtungen und Sensorik können alle Energieströme einer Liegenschaft digital erfasst und analysiert werden. Fernauslesbare Zähler in den Wohneinheiten liefern hierbei die Verbräuche von Wärme sowie Kalt- und Warmwasser auf Wohnungsebene. Das Ganze fällt in den Bereich des Submeterings. Submetering-Anwendungen stellen die erfassten Daten beispielsweise auch für die Betriebskostenabrechnung bereit.

Das zahlt übrigens nicht nur auf den E-Faktor, da damit Energieeinsparungen erzielt werden können, sondern auch auf den G-Faktor der ESG-Kriterien ein, da es der Wohnungswirtschaft die Einhaltung von gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erleichtert (hier z. B. die EED-Richtlinie und Heizkostenverordnung). Da auch die Mieterschaft von Kosten- und Energieeinsparungen profitieren kann, spielt hierbei auch der S-Faktor eine Rolle.

Das gleiche Prinzip lässt sich für die Hauptzähler eines Gebäudes anwenden. So werden die Hauptzähler für Wärme, Strom und Gas über den Messstellenbetrieb digital ausgelesen und aufbereitet. Zusätzlich lässt sich noch der Hauptwasserzähler der Liegenschaft aus der Ferne auslesen, um einen ganzheitlichen Überblick über die Verbräuche aller Medien in der Immobilie zu erhalten. Darüber hinaus lassen sich im Speziellen die Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern durch IoT-Lösungen aus der Ferne überwachen. Dadurch erhalten Gebäudemanager*innen Transparenz über den Betriebszustand der Anlage.

Was machen die Daten sichtbar?

Durch die kontinuierliche, holistische Erfassung und Analyse von Energieverbrauchsdaten können ineffiziente Bereiche identifiziert und Maßnahmen ergriffen werden, um den Energieverbrauch des Gebäudes zu senken (E-Faktor). Anhand der Daten lässt sich zum Beispiel ein nicht vorhandener Sommerbetrieb der Heizungsanlage identifizieren. Das bedeutet, dass die Anlage auch im Sommer auf Hochtouren fährt und Wärme produziert, die eigentlich nur während der Heizperiode abgerufen wird. Dies lässt sich erst erkennen, wenn die Heizungsanlage dauerhaft überwacht wird und nicht nur Momentaufnahmen betrachtet werden.

Außerdem können durch die dauerhafte Fernüberwachung der Heizungsanlage Störungen der Anlage sofort erkannt und zeitnah behoben werden. Dies verbessert den Wohnkomfort der Mieterschaft (S-Faktor), die Einsatzplanung des technischen Servicepersonals und verlängert letztendlich die Lebensdauer der Anlage (G-Faktor).

Ein Mockup der metr-Lösung für den Messstellenbetrieb in der Immobilienwirtschaft.

Die Verbräuche einer Liegenschaft können in einem übersichtlichen Dashboard visualisiert werden.

Wie werden die Daten genutzt?

Symbolbild zeit einen Menschen, der vor einem Laptop sitzt und verschiedene Diagramme, die ESG Daten darstellen sollen.

Die digitale, regelmäßige Erhebung der Daten macht diese für das Gebäudemanagement überhaupt erst nutzbar. Optimalerweise nutzt die Immobilienwirtschaft hierfür einen Anbieter. Denn wenn kein Datenstandard bei der Lieferung durch unterschiedliche Anbieter eingehalten wird und die Daten eventuell noch bereinigt werden müssen, entsteht ein unnötig hoher Aufwand.

Mithilfe eines ESG-Reporting-Tools, wie zum Beispiel dem von BuildingMinds, eco2nomy oder urban energy lassen sich die erhobenen Daten für die verschiedenen Reporting-Standards aufbereiten. Ein solches Tool bietet auch automatische Verbrauchsanalysen, Berechnungen der betriebsbedingten CO2-Emissionen sowie ein Energy Rating Dashboard.

Aber auch ohne Reporting-Tool lässt sich mit dem bloßen Monitoring von Verbräuchen und Anlagen schon so einiges erreichen. Die Ineffizienzen, die die Daten sichtbar machen, können meist schon durch simple Maßnahmen beseitigt werden. Dabei bringt beispielsweise die Optimierung von Heizungsanlagen ein Energieeinsparpotenzial von bis zu 25 Prozent mit sich. Zusätzlich können sich Gebäudebetreiber*innen auf eine potenzielle Kostenreduktion von bis zu 48 Prozent bei der Betriebsführung der Anlagen freuen.

Zusätzlich profitiert die Wohnungswirtschaft von Synergieeffekten, wenn sie verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren IoT-Lösungen nutzt. Mithilfe der Daten kann das komplette Gebäudemanagement aufeinander abgestimmt und ein energieoptimierter sowie -effizienter Betrieb erreicht werden.

Zum Newsletter anmelden
Bleiben Sie auf dem Laufenden.

Autor

Dr. Franka Birke, CEO

Ein Foto von Dr. Franka Birke.

Franka Birke verfügt über 18 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie arbeitete sechs Jahre am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin und promovierte dort zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Anschließend baute sie als Projektleiterin den ersten Clean Tech Accelerator Deutschlands, das Climate-KIC am EUREF-Campus Berlin, auf. 2016 übernahm sie die kommissarische Leitung des Centre for Entrepreneurship. Franka Birke ist zudem PropTech-Beauftragte des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., Jury-Mitglied bei den EnergyAwards, im Vorstand der Bitkom Arbeitskreises Smart City sowie beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg. Als CEO vertritt sie metr nach außen und ist insbesondere für die Kundenakquise, die Finanz- und Personalplanung sowie die Akquise von Venture Capital verantwortlich.

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten