In vielen Wirtschaftszweigen hat die Digitalisierung schon seit einigen Jahren Einzug gehalten und ist kaum noch wegzudenken. Die Kommunikation mit Kolleg*innen, firmeninterne Arbeitsprozesse und die Erfassung von Daten erfolgen zum größten Teil digital. Auch die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren in Sachen Digitalisierung aufgeholt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie der aktuelle Stand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft aussieht, welche Vorteile die Branche durch digitale Lösungen genießt und warum gerade PropTechs für etablierte Immobilienunternehmen wichtige Partner sind.

Symbolbild | Digitalisierung

Gebäudedaten sind im Moment häufig noch ungenutzt

Das Thema Digitalisierung hat in den letzten Jahren durchaus auch in der Immobilienbranche Anklang gefunden, vor allem seit dem Beginn der Corona-Krise wurde der Druck auf die Branche immer größer. Laut der Digitalisierungsstudie der Telekom liegt das Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Digitalisierungsindex von 60 (von maximal 100 Indexpunkten) mittlerweile sogar zwei Punkte über dem Durchschnittswert aller Branchen. Eine Überraschung? Nicht, wenn man zwischen den betriebswirtschaftlichen/administrativen Bereichen in der Immobilienbranche und den eher technischen Bereichen, die Einfluss auf die Energie- und CO2-Effizienz der Gebäude haben, unterscheidet. Das Baugewerbe ist das Schlusslicht der Analyse. Mit 52 Punkten liegt es zudem unverändert auf seinem Vorjahresniveau.

Im Rahmen der Studie wurden mehr als 2.000 kleine und mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu ihren Digitalisierungsbemühungen befragt. Hierbei sollten sie ihre Fortschritte in 24 Kriterien in folgenden Handlungsfeldern bewerten:

  • Beziehung zu Kunden,
  • Produktivität im Unternehmen,
  • Digitale Geschäftsmodelle sowie
  • IT-Sicherheit und Datenschutz.

Auch die Studie von Deloitte “Zielbild 2025 der Wohnungswirtschaft” belegt, dass die Bedeutung von Daten mittlerweile in der Führungsebene der wohnungswirtschaftlichen Unternehmen angekommen ist. An dieser Studie nahmen 19 der großen und führenden Wohnungsunternehmen teil und gaben einen Einblick in ihre Visionen und Zielbilder für 2025.

Es zeigt sich auch hier, dass die Daten größtenteils aus den betriebswirtschaftlichen und administrativen Bereichen stammen. Technische Gebäudedaten bleiben weiterhin auf der Strecke, da hierfür oft das Verständnis auf der operativen Ebene fehlt. Die Deloitte Studie geht aber davon aus, dass gerade vor dem Hintergrund der EED-Verordnung und der ESG-Kriterien in den nächsten Monaten und Jahren eine entsprechende Entwicklung zu erwarten ist. Gebäude erzeugen eine große Menge an Daten, die im Moment noch häufig ungenutzt bleibt, die aber viel Potenzial sowohl für betriebswirtschaftliche, als auch technische Optimierung bietet.

Ein Diagramm der Deloitte-Studie über die Potenziale in der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells mithilfe von Daten.

Wie lassen sich technische Gebäudedaten entschlüsseln?

Gebäudedaten lassen sich zum Beispiel mittels unterschiedlicher Sensoren erheben (z. B. für die Erhebung von Temperatur, Druck oder Durchfluss). Technische Anlagen werden mit ihrer Hilfe sowie Gateways, die die Daten über Funk weiterleiten, an das Internet der Dinge angeschlossen. Doch gerade mal 17 Prozent der im Digitalisierungsindex der Telekom befragten Unternehmen analysieren aktuell ihre Sensordaten aus dem Internet der Dinge. Für die Zukunft planen dies 42 Prozent der Befragten.

Besonders Gebäudemanager*innen können von den Sensordaten in ihren Gebäuden viel lernen, da sie ihnen Informationen über die Nutzung und auch die Energieeffizienz der Immobilie liefern. Sobald eine Datengrundlage vorhanden ist, kann an den entsprechenden Stellschrauben gedreht werden, um beispielsweise Verbräuche zu optimieren. Und da der Gebäudesektor, wie die anderen Wirtschaftssektoren, in der Verantwortung steht, seine Klimabilanz in den nächsten Jahren merklich zu verbessern, sollte die Branche die bereits vorhandenen digitalen Lösungen verstärkt nutzen. Mit ihrer Hilfe kann die Bewirtschaftung von Gebäuden effizienter und nachhaltiger gestaltet werden, um langfristig den CO2-Ausstoß zu verringern.

Gebäude, die bereits mit intelligenter Technologie ausgestattet sind, nennt man „Smart Buildings“. Sie ermöglichen es den Gebäudemanager*innen, buchstäblich hinter die Fassade des Gebäude zu blicken und Analysen oder Benchmarks durchzuführen. Beim Neubau werden Gebäude von Beginn des Bauvorhabens an mit entsprechender Sensorik und Technik ausgestattet, um den Betriebszustand der Immobilie jederzeit transparent zu machen.

Aber auch bei Bestandsimmobilien besteht die Möglichkeit, sie an das Internet der Dinge (IoT) anzuschließen. In unserem Beitrag „Smart City: Wie sich unser Leben in Städten verändern wird“ erfahren Sie mehr zum Thema Smart Buildings und wie auch Bestandsgebäude die digitale Transformation vollziehen können.

Smart Building | Symbolbild

In vielen Wirtschaftszweigen hat die Digitalisierung schon seit einigen Jahren Einzug gehalten und ist kaum noch wegzudenken. Die Kommunikation mit Kolleg*innen, firmeninterne Arbeitsprozesse und die Erfassung von Daten erfolgen zum größten Teil digital. Auch die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren in Sachen Digitalisierung aufgeholt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie der aktuelle Stand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft aussieht, welche Vorteile die Branche durch digitale Lösungen genießt und warum gerade PropTechs für etablierte Immobilienunternehmen wichtige Partner sind.

Symbolbild | Digitalisierung

Gebäudedaten sind im Moment häufig noch ungenutzt

Das Thema Digitalisierung hat in den letzten Jahren durchaus auch in der Immobilienbranche Anklang gefunden, vor allem seit dem Beginn der Corona-Krise wurde der Druck auf die Branche immer größer. Laut der Digitalisierungsstudie der Telekom liegt das Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Digitalisierungsindex von 60 (von maximal 100 Indexpunkten) mittlerweile sogar zwei Punkte über dem Durchschnittswert aller Branchen. Eine Überraschung? Nicht, wenn man zwischen den betriebswirtschaftlichen/ administrativen Bereichen in der Immobilienbranche und den eher technischen Bereichen, die Einfluss auf die Energie- und CO2-Effizienz der Gebäude haben, unterscheidet. Das Baugewerbe ist das Schlusslicht der Analyse. Mit 52 Punkten liegt es zudem unverändert auf seinem Vorjahresniveau.

Im Rahmen der Studie wurden mehr als 2.000 kleine und mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu ihren Digitalisierungsbemühungen befragt. Hierbei sollten sie ihre Fortschritte in 24 Kriterien in folgenden Handlungsfeldern bewerten:

  • Beziehung zu Kunden,
  • Produktivität im Unternehmen,
  • Digitale Geschäftsmodelle sowie
  • IT-Sicherheit und Datenschutz.

Auch die Studie von Deloitte “Zielbild 2025 der Wohnungswirtschaft” belegt, dass die Bedeutung von Daten mittlerweile in der Führungsebene der wohnungswirtschaftlichen Unternehmen angekommen ist. An dieser Studie nahmen 19 der großen und führenden Wohnungsunternehmen teil und gaben einen Einblick in ihre Visionen und Zielbilder für 2025.

Es zeigt sich auch hier, dass die Daten größtenteils aus den betriebswirtschaftlichen und administrativen Bereichen stammen. Technische Gebäudedaten bleiben weiterhin auf der Strecke, da hierfür oft das Verständnis auf der operativen Ebene fehlt. Die Deloitte Studie geht aber davon aus, dass gerade vor dem Hintergrund der EED-Verordnung und der ESG-Kriterien in den nächsten Monaten und Jahren eine entsprechende Entwicklung zu erwarten ist. Gebäude erzeugen eine große Menge an Daten, die im Moment noch häufig ungenutzt bleibt, die aber viel Potenzial sowohl für betriebswirtschaftliche, als auch technische Optimierung bietet.

Ein Diagramm der Deloitte-Studie über die Potenziale in der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells mithilfe von Daten.

Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.

Wie lassen sich technische Gebäudedaten entschlüsseln?

Gebäudedaten lassen sich zum Beispiel mittels unterschiedlicher Sensoren erheben (z. B. für die Erhebung von Temperatur, Druck oder Durchfluss). Technische Anlagen werden mit ihrer Hilfe sowie Gateways, die die Daten über Funk weiterleiten, an das Internet der Dinge angeschlossen. Doch gerade mal 17 Prozent der im Digitalisierungsindex der Telekom befragten Unternehmen analysieren aktuell ihre Sensordaten aus dem Internet der Dinge. Für die Zukunft planen dies 42 Prozent der Befragten.

Besonders Gebäudemanager*innen können von den Sensordaten in ihren Gebäuden viel lernen, da sie ihnen Informationen über die Nutzung und auch die Energieeffizienz der Immobilie liefern. Sobald eine Datengrundlage vorhanden ist, kann an den entsprechenden Stellschrauben gedreht werden, um beispielsweise Verbräuche zu optimieren. Und da der Gebäudesektor, wie die anderen Wirtschaftssektoren, in der Verantwortung steht, seine Klimabilanz in den nächsten Jahren merklich zu verbessern, sollte die Branche die bereits vorhandenen digitalen Lösungen verstärkt nutzen. Mit ihrer Hilfe kann die Bewirtschaftung von Gebäuden effizienter und nachhaltiger gestaltet werden, um langfristig den CO2-Ausstoß zu verringern.

Gebäude, die bereits mit intelligenter Technologie ausgestattet sind, nennt man „Smart Buildings“. Sie ermöglichen es den Gebäudemanager*innen, buchstäblich hinter die Fassade des Gebäude zu blicken und Analysen oder Benchmarks durchzuführen. Beim Neubau werden Gebäude von Beginn des Bauvorhabens an mit entsprechender Sensorik und Technik ausgestattet, um den Betriebszustand der Immobilie jederzeit transparent zu machen.

Aber auch bei Bestandsimmobilien besteht die Möglichkeit, sie an das Internet der Dinge (IoT) anzuschließen. In unserem Beitrag „Smart City: Wie sich unser Leben in Städten verändern wird“ erfahren Sie mehr zum Thema Smart Buildings und wie auch Bestandsgebäude die digitale Transformation vollziehen können.

Smart Building | Symbolbild
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Mehrwerte durch die digitale Transformation

Die Immobilienwirtschaft muss sich ebenso wie die anderen Branchen den Anforderungen des Klimawandels stellen und Ideen entwickeln, die dazu beitragen, Ressourcen nachhaltiger und effizienter einzusetzen. Die Digitalisierung kann hierbei ein nützliches Instrument sein. Doch sie unterstützt die Branche nicht nur bei der Bekämpfung des und der Anpassung an den Klimawandel, auch Absatz und Umsatz eines Unternehmens steigen mit fortschreitender Digitalisierung. Schon in der 2017er Ausgabe der Telekom-Studie zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen den sogenannten „Digital Leadern“ und dem Rest der Immobilienbranche in diesem Bereich.

Ein Diagramm aus der Digitalisierungsstudie der Telekom 2017.

2020 macht die Studie der Telekom außerdem den Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsgrad und wirtschaftlichem Nutzen in folgenden Bereichen deutlich:

Gesteigerte Produktivität

Durch den Einsatz digitaler Lösungen konnten die Teams der befragten Unternehmen ihre Arbeit flexibler gestalten und zudem noch Zeit einsparen. In der Immobilienbranche betrifft dies primär Vertragsunterlagen, die nun vermehrt in digitaler Form vorliegen und so schneller ausgetauscht und bearbeitet werden können. Aber auch Daten technischer Anlagen in einem Gebäude helfen dabei, schnellere und fundiertere Entscheidungen im Störungsfall zu treffen. Als Beispiel sei hier die Fernüberwachung von Heizungsanlagen zu nennen.

Intensivierung des digitalen Kundenkontaktes

Viele Unternehmen sahen sich durch die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate dazu gezwungen, ihre Kundenkommunikation auf digitalen Kanälen, wie zum Beispiel in den sozialen Netzwerken, zu verstärken oder Beratungen online durchzuführen. Das führte zu einer Intensivierung digitaler Kundenkontakte. Ein Vorteil hierbei ist, dass in kürzerer Zeit mehr Gespräche geführt werden können, da eine Anreise zu Präsenzmeetings entfällt. Allerdings führt es auch dazu, dass beispielsweise das Netzwerken auf Messen nicht mehr die gleiche Qualität besitzt, wenn es digital stattfindet. Also auch, wenn sich hierdurch der Digitalisierungsindex eines Unternehmens erhöht, beeinflusst dies nicht zwangsläufig die Qualität der Kontakte auf eine positive Art und Weise.


Veränderungsbereitschaft, die vermehrt Innovationen zur Folge hat

Durch einen gesteigerten Digitalisierungsgrad entwickeln Unternehmen neue Ideen – ein Zeichen dafür, dass sie offener für Veränderungen sind. Das führt dazu, dass neue Geschäftsmodelle entwickelt oder bestehende erweitert werden. Auch der Gebäudesektor kann mit digitalen Lösungen seine Geschäftsmodelle diversifizieren bzw. neue erschließen. Gerade im Hinblick auf die novellierte EED-Richtlinie und ihre Anforderungen wird es für die Selbstableser in der Branche nötig sein, ihren Mieter*innen die unterjährige Verbrauchsinformation zur Verfügung zu stellen. Die Lösung hierfür liegt im smarten Submetering.

PropTechs sind wichtige Partner bei der Digitalisierung

Dass die digitale Transformation eine große Herausforderung sein kann, zeigt sich auch in der Vielzahl an unterschiedlichen PropTech-Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren gegründet worden sind. Sie decken mit ihren Lösungen den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab und helfen etablierten Immobilienunternehmen mit ihren Lösungen dabei, Gebäude zu digitalisieren und Prozesse zu automatisieren. Einige PropTechs, wie z. B. metr, haben sich dabei auf die Bewirtschaftung von Bestandsgebäuden spezialisiert.

PropTechs | Symbolbild

Bestandsgebäude machen in Deutschland mehr als 90 Prozent der Wohnlandschaft aus und bergen damit ein großes Digitalisierungspotenzial. Mit metrs Retrofit-Lösung über Sensorik ist es zum Beispiel möglich, bisher analoge Trinkwasserinstallationen und Heizungsanlagen zu digitalisieren und damit ihren Betriebszustand transparent zu machen. Wichtige Daten, wie der genaue Zustand einer Anlage, können somit ganz einfach erfasst und ausgewertet werden. Und haben die Gebäudemanager*innen erstmal die Informationen über ihre technische Gebäudeausrüstung, können sie auch entsprechende Optimierungsmaßnahmen einleiten, um Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Wenn Sie mehr über das Thema PropTechs erfahren möchten, lesen Sie auch gerne unseren Beitrag: „PropTechs – Die Treiber der Digitalisierung in der Immobilienbranche“.

Der Gebäudesektor ist auf einem guten, aber noch langen Weg

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für einen digitalen Wandel in der Immobilienbranche gestiegen, was nicht zuletzt auch an der Corona-Pandemie liegt. Mehr noch, Corona kann als disruptiver Faktor gesehen werden, der die Branche zum Umdenken bewogen und ihr klargemacht hat, dass die Digitalisierung nicht nur ein “Nice to have”, sondern ein notwendiger Schritt ist, um zukünftig am Markt bestehen zu können.

Dass sich die Branche intensiver mit dem Thema Digitalisierung befasst und die Zusammenarbeit mit PropTechs intensiviert, zeigt ihren Handlungswillen. Der sichtbare Wandel beschränkt sich jedoch aktuell noch zu sehr auf die Arbeitswelt in der Immobilienwirtschaft und das Potenzial der technischen Gebäudedaten bleibt häufig ungenutzt.

Die Branche muss ihr Silo-Denken aufbrechen und komplette Prozesse und nicht nur einzelne Problemstellungen digitalisieren. Es noch ein weiter Weg, bis die Digitalisierung die Immobilienbranche vollends durchdrungen hat und der Sektor zu den Digital Leadern Deutschlands gehört.

Autor

Dr. Franka Birke, CEO

Dr. Franka Birke, CEO

Franka Birke, CEO und Co-Gründerin von metr, verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie arbeitete sechs Jahre am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin und promovierte dort zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Anschließend baute sie als Projektleiterin den ersten Clean Tech Accelerator Deutschlands, das Climate-KIC am EUREF-Campus Berlin, auf. Franka Birke ist zudem PropTech-Beauftragte der ZIA, Jury-Mitglied bei den EnergyAwards und im Vorstand der Bitkom Arbeitskreises Smart City sowie beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg.

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Mehrwerte durch die digitale Transformation

Die Immobilienwirtschaft muss sich ebenso wie die anderen Branchen den Anforderungen des Klimawandels stellen und Ideen entwickeln, die dazu beitragen, Ressourcen nachhaltiger und effizienter einzusetzen. Die Digitalisierung kann hierbei ein nützliches Instrument sein. Doch sie unterstützt die Branche nicht nur bei der Bekämpfung des und der Anpassung an den Klimawandel, auch Absatz und Umsatz eines Unternehmens steigen mit fortschreitender Digitalisierung. Schon in der 2017er Ausgabe der Telekom-Studie zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen den sogenannten „Digital Leadern“ und dem Rest der Immobilienbranche in diesem Bereich.

Ein Diagramm aus der Digitalisierungsstudie der Telekom 2017.

Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.

2020 macht die Studie der Telekom außerdem den Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsgrad und wirtschaftlichem Nutzen in folgenden Bereichen deutlich:

Gesteigerte Produktivität

Durch den Einsatz digitaler Lösungen konnten die Teams der befragten Unternehmen ihre Arbeit flexibler gestalten und zudem noch Zeit einsparen. In der Immobilienbranche betrifft dies primär Vertragsunterlagen, die nun vermehrt in digitaler Form vorliegen und so schneller ausgetauscht und bearbeitet werden können. Aber auch Daten technischer Anlagen in einem Gebäude helfen dabei, schnellere und fundiertere Entscheidungen im Störungsfall zu treffen. Als Beispiel sei hier die Fernüberwachung von Heizungsanlagen zu nennen.

Intensivierung des digitalen Kundenkontaktes

Viele Unternehmen sahen sich durch die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate dazu gezwungen, ihre Kundenkommunikation auf digitalen Kanälen, wie zum Beispiel in den sozialen Netzwerken, zu verstärken oder Beratungen online durchzuführen. Das führte zu einer Intensivierung digitaler Kundenkontakte. Ein Vorteil hierbei ist, dass in kürzerer Zeit mehr Gespräche geführt werden können, da eine Anreise zu Präsenzmeetings entfällt. Allerdings führt es auch dazu, dass beispielsweise das Netzwerken auf Messen nicht mehr die gleiche Qualität besitzt, wenn es digital stattfindet. Also auch, wenn sich hierdurch der Digitalisierungsindex eines Unternehmens erhöht, beeinflusst dies nicht zwangsläufig die Qualität der Kontakte auf eine positive Art und Weise.


Veränderungsbereitschaft, die vermehrt Innovationen zur Folge hat

Durch einen gesteigerten Digitalisierungsgrad entwickeln Unternehmen neue Ideen – ein Zeichen dafür, dass sie offener für Veränderungen sind. Das führt dazu, dass neue Geschäftsmodelle entwickelt oder bestehende erweitert werden. Auch der Gebäudesektor kann mit digitalen Lösungen seine Geschäftsmodelle diversifizieren bzw. neue erschließen. Gerade im Hinblick auf die novellierte EED-Richtlinie und ihre Anforderungen wird es für die Selbstableser in der Branche nötig sein, ihren Mieter*innen die unterjährige Verbrauchsinformation zur Verfügung zu stellen. Die Lösung hierfür liegt im smarten Submetering.

PropTechs sind wichtige Partner bei der Digitalisierung

Dass die digitale Transformation eine große Herausforderung sein kann, zeigt sich auch in der Vielzahl an unterschiedlichen PropTech-Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren gegründet worden sind. Sie decken mit ihren Lösungen den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab und helfen etablierten Immobilienunternehmen mit ihren Lösungen dabei, Gebäude zu digitalisieren und Prozesse zu automatisieren. Einige PropTechs, wie z. B. metr, haben sich dabei auf die Bewirtschaftung von Bestandsgebäuden spezialisiert.

PropTechs | Symbolbild

Bestandsgebäude machen in Deutschland mehr als 90 Prozent der Wohnlandschaft aus und bergen damit ein großes Digitalisierungspotenzial. Mit metrs Retrofit-Lösung über Sensorik ist es zum Beispiel möglich, bisher analoge Trinkwasserinstallationen und Heizungsanlagen zu digitalisieren und damit ihren Betriebszustand transparent zu machen. Wichtige Daten, wie der genaue Zustand einer Anlage, können somit ganz einfach erfasst und ausgewertet werden. Und haben die Gebäudemanager*innen erstmal die Informationen über ihre technische Gebäudeausrüstung, können sie auch entsprechende Optimierungsmaßnahmen einleiten, um Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Wenn Sie mehr über das Thema PropTechs erfahren möchten, lesen Sie auch gerne unseren Beitrag: „PropTechs – Die Treiber der Digitalisierung in der Immobilienbranche“.

Der Gebäudesektor ist auf einem guten, aber noch langen Weg

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für einen digitalen Wandel in der Immobilienbranche gestiegen, was nicht zuletzt auch an der Corona-Pandemie liegt. Mehr noch, Corona kann als disruptiver Faktor gesehen werden, der die Branche zum Umdenken bewogen und ihr klargemacht hat, dass die Digitalisierung nicht nur ein “Nice to have”, sondern ein notwendiger Schritt ist, um zukünftig am Markt bestehen zu können.

Dass sich die Branche intensiver mit dem Thema Digitalisierung befasst und die Zusammenarbeit mit PropTechs intensiviert, zeigt ihren Handlungswillen. Der sichtbare Wandel beschränkt sich jedoch aktuell noch zu sehr auf die Arbeitswelt in der Immobilienwirtschaft und das Potenzial der technischen Gebäudedaten bleibt häufig ungenutzt.

Die Branche muss ihr Silo-Denken aufbrechen und komplette Prozesse und nicht nur einzelne Problemstellungen digitalisieren. Es noch ein weiter Weg, bis die Digitalisierung die Immobilienbranche vollends durchdrungen hat und der Sektor zu den Digital Leadern Deutschlands gehört.

Autor

Dr. Franka Birke, CEO

Dr. Franka Birke, CEO

Franka Birke, CEO und Co-Gründerin von metr, verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie arbeitete sechs Jahre am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin und promovierte dort zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Anschließend baute sie als Projektleiterin den ersten Clean Tech Accelerator Deutschlands, das Climate-KIC am EUREF-Campus Berlin, auf. Franka Birke ist zudem PropTech-Beauftragte der ZIA, Jury-Mitglied bei den EnergyAwards und im Vorstand der Bitkom Arbeitskreises Smart City sowie beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg.

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